Grundwehrdienst Spratzern

ET 2/1972

Kopal ruft: "Monte Berico"

Ohne Auto, ohne Geld und ohne jemanden zu kennen rückte ich am 2. Juni 1972 in die Kopalkaserne, zur 3. PzAB3 nach ST. PÖLTEN/SPRATZERN ein.


Noch während der Grundausbildung wurde ich zur NTKp/PzstbB3 versetzt und zur Fahrschule am GMC, nach KREMS/MAUTERN entsandt.

Chargenkurs MAUTERN (Raabkaserne)
Ausbildung zum Unteroffizier  an der Heeresunteroffizierschule/HUOS, heute Akademie, ENNS (Towarek Schulkaserne)


Danach folgte die Fachschule für Feldzeugdienst WIEN/Breitensee (Vega-Payer-Weyprecht - Kaserne) heute Heereslogistikschule.

Ausbildung für die Versorgung (Nachschubunteroffizier/NUO)


Ausbildung Blindgängersprengbefugter/MunUO (heute Kampfmittelbeseitiger) 
Ausbildung Tankwagenfahrer/Transport gefährlicher Güter, HKS BADEN
Ausbildung zum Leiter des Fahrbetriebs (KUO) HKS BADEN
Sicherheitsvertrauensperson
Ausgebildet an MP40, MP41, P11, StG58, StG77, SSG69, MG74, UsMGM2, PAR66, PAR70, P80. HGr, Brand-HGr, div. Minen und Minenverlegung
Führerscheine, B, C, F, G, - geschult auf Moped Puch Ranger, Puch Haflinger, Dodge, Jeep. GMC + Seilwinde, StD480/680. ÜsLKW
TankKW 7000L, ÖAF TankKW 15.000L, Universal - Radlader Tross 130 VÖST + Seilwinde, Kran bis 17MT, Hubstapler, usw.


Ausbildung Psychotherapeutische Seelsorge (MilPfarre OÖ)
MilPGR bis 2022
Mitglied der AKS bis 2022
Ausbildung Filmvorführer (Bauer P6)

General Emil SPANNOCCI
General Emil SPANNOCCI

Jahr 1979 

19.-22. November: Raumverteidigungsübung 79 im niederösterreichischen Alpenvorland. An diesem Manöver sind ca. 32.000 Mann des I. Korps mit 480 Ketten- und 4.200 Räderfahrzeugen beteiligt.

Kommandant Transportzug

Meine Hauptaufgabe in den 42 Dienstjahren.

 

Jetzige Darstellung: Panzerstabsbataillon 4

 

Das Panzerstabsbataillon 4 unterstützt die Brigade bei allen Aufgaben: Die Führungsunterstützungskompanie stellt die Verbindungen (Funk, Telefon, etc.) sicher. Die Werkstattkompanie und die Nachschub- und Transportkompanie sind für die Instandsetzung von Fahrzeugen und Geräten verantwortlich und versorgen die Brigade außerdem mit Munition, Betriebsmitteln (Treibstoff, etc.) und Feldzeuggütern. Die Soldaten der ABC-Abwehrkompanie sind Spezialisten für atomare, biologische und chemische Bedrohungen, und durch die Lehrkompanie werden Unteroffiziers- und Offiziersanwärter aus dem gesamten Bundesgebiet ausgebildet. Zur Eigenversorgung des Bataillons steht schließlich die Stabskompanie zur Verfügung.

 

Wie schon aus der Geschichte der Heere und Kriege zu entnehmen, wurde und wird auf die Versorungstruppen wenig Wert gelegt. So sind auch die Posten, wie der Transportzugskommandant um ein Vielfaches unterbewertet und unterbezahlt.

Ohne den Transport von Waffen und Gerät zur richtigen Zeit an den richtigen Ort, wären die kämpfenden Teile niemals in der Lage, ihren Auftrag zu erfüllen, mehr noch, sie wären verloren.

Daher ist die Qualität eines bestens ausgebildeten Transportzugskommandanten mit seinem Team, ein wichtiger Überlebensfaktor. Von ihm und den Transportgruppen, den Fahrern und den Lademannschaften hängt es ab, wie reibungslos ein Einsatz funktioniert. So muss zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jeder Witterung, ein reibungsloser und rascher Transport gewährleistet sein. 

 

Aufgaben, Fähigkeiten, Kenntnisse die der Kommandat eines Transportzuges haben muss:

  • Bestens ausgebildet und didaktisch geschult
  • Kommandant, Ausbilder und Erzieher
  • Verantwortung für ca. bis über 140 Menschenleben =
    Transportzug + Verlade/Entlademannschaften + unterstellte Sicherungszüge
  • Menschenführung, Koordination, Psychologie, Motivation
  • Führung von Soldaten im Einsatz
  • Ausbildung von Soldaten und Kadernachwuchs
  • Aus- und Weiterbildung der Kraftfahrer
  • Betrieb und Wartung der technischen Systeme, ins besonderes der Fahrzeuge für den Transport gefährlicher Güter.
  • Planung und Durchführung von Versorgungsabläufen
  • Erkundungen von Verfügungsräumen, Größe bis ca. 50Km²
  • Planung und Durchführung von Verlegungen, Transporten und Motmärschen (mit Kolonnen von über 70 Fahrzeugen)
  • Unterstützung der 4. PzGrenBrig und angeschlossener Verbände, durch Vollzug aller logistischen Maßnahmen
  • Orientierungsaufgaben jeder Art
  • Schutz der eigenen Soldaten vor gesundheitlichen Schäden ,
    durch Beobachtung aller relevanten Sicherheitsvorkehrungen als Sicherheitsvertrauensperson

AFDRU Meldung (ca. 1990)

Austrian Forces Disaster Relief Unit

Bereits als einer der ersten Stunde meldete ich mich, unmittelbar nach der Gründung von AFDRU von EBELSBERG aus, im Jahre 1990 für einen Einsatz mit mehreren möglichen Funktionen, irgendwo auf der Welt.

 

Bis Ende 2009 stand ich mit den Funktionen:

  • Transportzug/Fahrdienst
  • Kraftfahrer B, C, Tankwagen oder Arbeitsmaschinen und Kran
  • für die Betreuung von Menschen
  • für den Pressedienst, Foto, Video
  • oder auch für einfache Arbeiten zur Verfügung.

Jedoch wurden meine Dienste angeblich niemals benötigt.

ca. 2009 gab es auf Grund meiner Anfrage, eine Entschuldigung aus der ABCAbw-Schule, mit einem schönen Buch als Trostgeschenk.


Kärnteneinsatz (1991)

Unterwegs im Raum Bleiburg mit dem TankKW.
Nach Beendigung des Einsatzes, wurde ohne Kommentar zum Normdienstbetrieb übergegangen.

Einsatz Kyril, Raum Uttendorf - Lachforst - Weilhartsforst



Viele Jahre war ich neben dem Tankwagen, dem S-LKW Kran, usw. auch mit dem Radlader Tross 130 unterwegs.

Beim Holzeinsatz im Raum Uttendorf war ich mehr als zwei Wochen aktiv und zog Baumstämme aus dem Wald.
Weil ich damals irrtümlicher Weise den Einsatzraum verließ, um meine private Motorsäge von zu Hause zu holen und sie für den Einsatz zu verwenden, wurde kurzer Hand meine Einsatzgebühr gestrichen. Die Motorsäge war hilfreich, damit ich für die Durchfahrt meines Radladers, ausreichend Platz frei schneiden konnte.

Umbau der TankKW des ÖBH

Sicherheitsrelevante Verbesserung

 

Um die Gefahren, wie das Überlaufen des Treibstoffs und das Einatmen von giftigen Gasen bei der Manipulation,  durch das Bedienpersonal zu minimieren, musste eine Verbesserung geschaffen werden.

 

Ich setzte mich also mit der Firma Schwarzmüller in Verbindung und so wurden die Drücke in den Leitungen, in Verbindung mit den Zapfpistolen aufeinander abgestimmt. Nach vielen Testläufen mit dem Prototyp und den entsprechenden Veränderungen an der Pumpenanlage des Tankwagens, gelang schließlich die Abgabe der Treibstoffe in Fässer, Kanister und Fahrzeuge analog des Betriebes einer normalen Tankstelle.

 

Der Vorschlag wurde an die zuständige Stelle im BMLV eingebracht und zugleich an mehrere andere Stellen gesendet und vom BMLV für gut befunden.
Die gesamte Tankwagenflotte des Bundesheeres, wurde daraufhin auf mein neues System umgebaut.

Durch diese Maßnahme wurden mehrfache Schäden, wie Umweltschäden durch Auslaufen oder überlaufen des Treibstoffes verhindert. Vorher musste man mit einer Leuchte den steigenden Flüssigkeitsstand im Empfängergefäß laufend beobachten, dass gestaltete sich vor allem in der Hauptarbeitszeit der Versorgungsdienste in den Nachtstunden sehr schwierig.

 

Weiters wurden schwere Gesundheitschäden durch das andauernde Einatmen der Treibstoffdämpfe, bei der Befüllung von Fässern und anderen Gebinden vermieden, da sich das Bedienpersonal vor dieser Neuerung ununterbrochen mit dem Gesicht direkt über den Gefäßöffungen befand und die volle Ladung an Dämpfen einatmen musste.

 

Durch die Aufnahme von Benzin über die Haut, den Verdauungstrakt oder die Lunge können Benzinvergiftungungen entstehen. Schädigung der Lungen (z.B. Lungenödem) und Nieren, Kopfschmerzen, Übelkeit  und  Erbrechen,  Atemnot, Benommenheit  oder gar Bewusstlosigkeit kann die Folge sein. 

Automatische Zapfanlage für Heerestankwagen (1992)


Von Seite des Kommandanten wurde die Sache zur Kenntnis genommen.


In SKHODRA/ALBANIEN sollte ein Spital eingerichtet werden und dazu wurden Freiwillige gesucht. Nachdem es von AFDRU nie irgend welche Rückmeldungen oder Anfragen gab, habe ich mich hier sofort freiwillig gemeldet.

 

Leider war dies der einzige Einsatz, der wirklich dem Entsprach, was ich mir von einem Einsatz erwartet habe.

 

Von Seite der Kommandanten wurde die Sache kaum zur Kenntnis genommen.

Albanien (1999)

Mein Haupteinsatzgebiet war die Firma TAB - Dattl in Traun-Ansfelden. Dazu darf ich erwähnen, dass die Familie und Firmenbelegschaft hier absolut vorbildlich mitgeholfen hat. Als Unteroffizier oder Kommandant am Einsatzort, kann man sich derartige Zusammenarbeit nur wünschen. Leider gibt es auch vollkommen andere Leute, wie mir Kameraden erzählten.

Hochwasser 2002 / Traun-Ansfelden & Schwertberg-Perg

Erstes Internetcafe beim ÖBH (2004)


24-Stundenbetrieb im Internetcafe
24-Stundenbetrieb im Internetcafe

Der Zeit zu weit voraus.

Bereits im Jahre 2004 habe ich das erste funktionierende Internetcafé im österreichischen Bundesheer, in der WkstKp/PsStbB4, in WELS installiert.

 

Diese einmalige Einrichtung stand für alle Benutzer gratis zur Verfügung. Die sechs PC-Anlagen habe ich kostenlos von diversen Firmen, wie der Raiffeisenlandesbank OÖ organisiert. Die Internetanbindung wurde kostenlos von der Firma LIWEST eingeleitet und durch Oberst Josef HARTL, für uns organisiert. Diese Zuleitung ist immer noch vorhanden und in Funktion, wird aber seitens der Kaserne nicht genutzt. Nach dem Motto was nichts kostet, ist auch nichts wert.

Die gesamte Hardwarekonfiguration und Softwareinstallation, sowie die laufende Wartung, führte ich alleine und kostenlos für die Kameraden aller Dienstgrade durch. 

Für den Staat fielen dadurch keinerlei Kosten an.

Sollte jemand glauben, es hätte dafür ein Danke oder so gegeben, nun...?
Würde man das anrechnen, könnte das ein Betrag von >~ € 10.000,-- sein. 

 

Wurde zur Kenntnis genommen.

Sicherheitsschrank für Pistolen (2012)


Pistolen waren bisher unhandlich verstaut, so dass jedes Mal, wenn eine Waffe entnommen werden sollte, erst sehr mühsam gesucht werden musste. Mehrere Vorhängeschlösser waren zu öffnen und Schäden an Visiereinrichtung und Abzug waren nicht auszuschließen.

 

In diesem Schrank sind nun die Waffen übersichtlich geordnet und mit einem Blick kontrollierbar untergebracht. Jede einzelne PI80 kann sofort und ohne Sucharbeit, Beschädigung einer anderen Waffe und unter Entsperrung nur eines einzigen Schlosses entnommen werden.


Wurde akzeptiert.


Minister in meiner Berufsära. (42 Dienstjahre)

12 Minister gab es, die in meine Dienstzeit fallen. Das heißt, im Durchschnitt gab es alle 3,5 Jahre einen neuen Minsiter. Persönlich kennen gelernt, habe ich Minister Werner Fasslabend, Norbert Darabos und Gerald Klug. 

6 Brigadier Karl Lütgendorf 8. Februar 1971 Parteilos
7 Bruno Kreisky 31. Mai 1977 SPÖ
8 Otto Rösch 8. Juni 1977 SPÖ
9 Friedhelm Frischenschlager 21. Mai 1983 FPÖ verantwortlich für die Zeitsoldaten -Misere
10 Helmut Krünes 12. Mai 1986 FPÖ
11 Robert Lichal 21. Jänner 1987 ÖVP
12 Alois Mock1 6. November 1990 ÖVP
13 Werner Fasslabend 17. Dezember 1990 ÖVP
14 Herbert Scheibner 4. Februar 2000 FPÖ
15 Günther Platter 28. Februar 2003 ÖVP
16 Norbert Darabos 11. Jänner 2007 SPÖ
Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport
17 Gerald Klug 11. März 2013 SPÖ

(Tabelle entnommen aus WIKIPEDIA)

Lange Jahre war ich auch Mitglied des Redaktionsteams der Truppenzeitung des PZStbB4 "KOMET".
Redakteur für die Nachschub- Transport- Instandsetzungskompanie Panzerstabsbataillon 4. Kommentarlos wurde dieses Team auslaufen lassen. Niemand fand es erwähnenswert und das Team wurde eigentlich nie verabschiedet.

Weiteres


Kurz war ich auch ein Mitlied der UO-Messkommisson, auch sie wurde einfach aufgelöst, ohne dass ich je "offiziell" davon in Kenntnis gesetzt wurde.


Über das Bundesheer allgemein

Hier wird gezeigt was wir im österreichischen Bundesheer leisten. Das Jagdkommando ist dazu eine Vorzeigetruppe aber auch die anderen Bereiche sind bestens ausgebildet und erbringen Höchstleistungen. 
So hatte ich auch als Kommandant des Transportzuges, die Verantwortung für bis über zweihundert Menschenleben.